Foto: Wetzl / Alt-Neuöttinger Anzeiger

Die Aktiven sind das Rückgrat der Feuerwehr. Von ihrem freiwilligen Engagement ist die Einsatzfähigkeit der Hilfsorganisation abhängig. Deshalb war es für die Vorstandschaft ein freudiger Moment, bei der Jahresversammlung Mitglieder für 10 bis 30 Jahre aktiven Dienst auszuzeichnen: (v.l.) Vorsitzender Matthias Heuwieser, 2. Kommandant Wolfgang Vilzmann, Lukas Vilzmann (10 Jahre), Peter Pfaffenhuber (30), Benedikt Dittmann (20), Hannah Broschat (10), Daniel Jakob (10), 1. Kommandant Andreas Spermann und 2. Vorsitzender Georg Remmelberger. Nicht dabei sein konnte Jonas Börner, der ebenfalls 10 Jahre aktiv ist.

Die Freiwillige Feuerwehr ist bestens in der Bevölkerung verankert und hat zudem viele junge Mitglieder, die den Weiterbestand in der Zukunft sichern. 67 Aktive zählt der Verein, für den kleinen Ort Marktl ist das eine sehr gute Zahl. Und die Nachwuchsarbeit liegt bei Peter Pfaffenhuber in besten Händen. Seine Arbeit wurde bei der Jahresversammlung am Samstag im Gasthaus Hummel sehr gelobt, Unterstützung bekommt er fortan durch Hannah Broschat als Stellvertreterin. Zwölf Mitglieder gehören derzeit zur Jugendfeuerwehr. Die Versammlung belegte zudem: Die Vorstandschaft ist hoch motiviert, die Stimmung unter den Mitgliedern bestens. Trotzdem mahnte Kommandant Andreas Spermann, die Fortbildung nicht zu vernachlässigen: „Wir haben immer komplexer werdende Geräte, der Umgang mit ihnen erfordert ständiges Üben.“

Vorsitzender Matthias Heuwieser konnte 46 Mitglieder zur Jahresversammlung begrüßen und rief zu einer Gedenkminute für Lorenz Pfaffenhuber auf, der 2022 mit 85 Jahren gestorben war und 66 Jahre der Feuerwehr angehört und dabei alle Leistungsstufen erreicht hatte. Einen süffisant mit Humor gewürzten Jahresbericht hatte Schriftführerin Andrea Schwaiger vorbereitet, konnte ihn jedoch krankheitsbedingt nicht selbst vortragen. Das tat für sie 2. Vorsitzender Georg Remmelberger. Die Daten: Neben den 67 Aktiven gehören der Wehr 17 passive und 111 Fördermitglieder an. Remmelberger berichtete vom Florianimarkt, Dultauszug und weiteren geselligen Veranstaltungen. „Endlich wieder ein normales Jahr“, sagte er.

Die Bedeutung der Geselligkeit stellte auch Mattias Heuwieser heraus: „Um unsere Einsätze gut meistern zu können, brauchen wir auch den Zusammenhalt, den wir bei solchen Veranstaltungen gewinnen und vertiefen.“ Der Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Segnung des neuen Gerätewagens sowie der restaurierten und bereits 100 Jahre alten Vereinsfahne. 24 Männer und vier Frauen legten zudem die Prüfung fürs Leistungsabzeichen Wasser ab, allesamt erfolgreich, nachdem bei den Übungen dazu Ausbilder Wolfgang Vilzmann durchaus ins Schwitzen gekommen war. Aber am Ende klappte dann doch alles bestens – für die Kommandanten ein weiterer Beleg dafür, wie wichtig regelmäßiges Üben ist. Andrea Schwaigers Resümee: „Wir sind ein super toller Haufen, jeder kann stolz sein ihm anzugehören, und wir haben einen sehr fleißigen Vorsitzenden.“

Kommandant Andreas Spermann listete die Einsätze auf, zu denen die Helfer im letzten Jahr gerufen worden waren. Schwerpunkt waren die 48 technischen Hilfeleistungen und unter diesen wiederum eine Reihe von zum Teil sehr schweren Verkehrsunfällen mit Toten und vielen Verletzten. Die Verkehrsadern A94 und B20 haben die Helfer ganz schön in Atem gehalten. Insgesamt gab es 58 Einsätze, darunter drei Fahrzeugbrände. Schon Routine hat die Wehr bei aufgerissenen Lkw-Tanks. „So was kommt jedes Jahr einmal vor“, betonte Spermann. Gewandelt hat sich aber schon etwas: „Wir müssen zunehmend auch Erstversorgung bei Verletzten leisten und darauf müssen wir unsere Ausbildung abstimmen, also mehr Erste-Hilfe-Leistungen vermitteln“, stellte Spermann heraus. Am 23. und 30. Januar gibt es dafür bereits Termine.

Die Finanzen der Feuerwehr sind gut geordnet. 35.000 Euro konnte die Wehr aus eigenen Mitteln zur Anschaffung der beiden neuen Feuerwehrfahrzeuge in den letzten beiden Jahren beitragen. Und Ende dieses Jahres hatte die Wehr bereits wieder rund 20000 Euro in der Kasse, berichtete Kassenwart Immanuel Eberle. Haupteinnahmequellen waren die Haussammlung mit gut 10000 und das Marktfest mit Besucherrekord und rund 9000 Euro. So konnte die Wehr im letzten Jahr unter anderem für 6000 Euro Uniformen und Material einkaufen. Kassenprüfer Markus Kilian bescheinigte dem Kassier gute Arbeit.

Bürgermeister Benedikt Dittmann, selbst Mitglied der Feuerwehr, rief die Unsicherheiten durch Krieg und gestörte Lieferketten in Erinnerung und stellte diesen Unwägbarkeiten entgegen: „Verlassen können wir uns nur auf zwei Dinge, auf das Amen in der Kirche und auf die Feuerwehr Marktl.“ Dittmann erinnerte an den 8. März letzten Jahres, an dem die Wehr gleich zu drei Einsätzen gerufen wurde und dabei trotzdem alles geklappt hat. Er würdigte zudem die Feuerwehr als verlässlichen Partner bei gemeindlichen Veranstaltungen. Was künftige Ausrüstungswünsche betrifft, so bremste der Bürgermeister angesichts knapper Finanzmittel der Marktgemeinde. „Neue Atemschutzgeräte müssen sein, ansonsten geht es darum, den erreichten Standard zu halten“, sagte er.

Kreisbrandinspektor Martin Estermaier würdigte ebenfalls die Motivation der Marktler Feuerwehr und erläuterte die nun beginnende Umstellung auf digitale Alarmierung. Begleitet wurde er von Kreisbrandmeister Thomas Mühlbauer.

Neu in die Feuerwehr wurden dann folgende Jugendliche mit traditionellem Handschlag aufgenommen: Raphael Huber, Viona Czech, Nico Köhler und Theresa Schustereder. Folgende Beförderungen gab es: Wolfgang Bacherl und Silvan Moosauer zum Feuerwehrmann; Oberfeuerwehrmann sind nun Michael Bruckmaier, Hannah Broschat, Michael Hiebl, Daniel Jakob, Dominik Resch, Andrea Schwaiger und Lukas Vilzmann. Oberlöschmeister ist jetzt Dominik Stockinger.

Außerdem fielen viele Lobesworte – unter anderem für Christian Weiser, der den Fahnenschrank hergerichtet hat, für Georg Remmelberger als Organisator, für Andrea Schwaiger wegen ihres besonderen Engagements, für die Kommandanten und weitere Helfer bei Übungen und Festen.

Auf folgende Termine wies Matthias Heuwieser noch hin: 29. Januar: Requiem für Benedikt XVI, 27. April Dultauszug, 4. Mai Florianiamt und 15. Juli Marktfest.

Quelle: Alt-Neuöttinger Anzeiger

Kategorien: Aktuelles

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